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15 Minuten Bewegung täglich, 3 Jahre länger leben

12.02.2012
aus:Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Frank A. Miltner, 23.12.2011

Nur 15 Minuten täglich für ein längeres Leben

Ein beliebter Vorsatz zum Neuen Jahr ist es, mehr für die Gesundheit zu
tun. Dabei hilft die neue Erkenntnis, dass bereits eine Viertelstunde
Bewegung am Tag die Lebenserwartung um drei Jahre verlängern kann. Dies
ergab jetzt eine große Studie mit mehr als 400 000 Teilnehmern. Nachdem
frühere Untersuchungen bereits einen erheblichen Nutzen für die Gesundheit
durch 2,5 Stunden körperliche Aktivität pro Woche belegt haben, sind diese
neueren Daten auch für weniger willensstarke Menschen eine gute
Nachricht, kommentiert das Ergebnis Professor Hans-Christoph Diener,
Direktor der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Essen, für
die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN).

Wer sich aufrafft, wird belohnt - und senkt damit sein Risiko sowohl für
einen Schlaganfall, als auch für Herzkrankheiten, Krebs und Diabetes,
ermuntert der Neurologe Gesunde und Kranke gleichermaßen, die neuen
Erkenntnisse in die Tat umzusetzen.

Für die Untersuchung wurden in den Jahren 1996 bis 2008 in Taiwan mehr als
400 000 Frauen und Männer bei jährlichen Reihenuntersuchungen nach der
Dauer und Intensität ihrer körperlichen Aktivität befragt. Anschließend
hatte man die Studienteilnehmer anhand dieser Angaben in fünf Gruppen
eingeteilt:inaktive Menschen, die sich in ihrer Freizeit überhaupt nicht
bewegten und solche mit niedriger, mittlerer, hoher oder sehr hoher
Aktivität. Im Durchschnitt acht Jahre lang verfolgten die Wissenschaftler
um Chi Pang Wen von den Nationalen Gesundheitsforschungsinstituten in
Zhunan den Gesundheitszustand der Studienteilnehmer und verglichen dann,
wie viele Menschen in den fünf Gruppen gestorben waren.

Sterblichkeit um 14 Prozent gesenkt
Schon für die Gruppe mit geringer Aktivität - die Teilnehmer hatten sich
durchschnittlich nur 92 Minuten pro Woche oder 15 Minuten am Tag bewegt -
konnten die Ärzte einen erheblichen Nutzen für die Gesundheit nachweisen:
Gegenüber den trägen Studienteilnehmern war ihre Sterberate  um 14 Prozent
geringer und sie hatten - umgerechnet auf ein Alter von 30 Jahren - eine
im Durchschnitt um drei Jahre höhere Lebenserwartung. Als die
Wissenschaftler die Daten weiterhin nach verschiedenen Todesursachen
aufschlüsselten, konnten sie zeigen, dass bereits das Mindestmaß an
Bewegung von einer Viertelstunde täglich mit einer verringerten
Wahrscheinlichkeit für Krebs (minus 10 Prozent), Gefäßerkrankungen (minus
19 Prozent), Herzleiden ( minus 25 Prozent), Schlaganfälle (minus 12
Prozent) und Diabetes ( minus 11 Prozent) einherging.

Mehr ist besser
Die Statistiken der Forscher bestätigen auch frühere Erkenntnisse, wonach
das Krankheitsrisiko immer weiter sinkt, je mehr man sich bewegt:In
dieser Studie nahm die Gesamtsterblichkeit mit jeder weiteren
Viertelstunde täglicher Aktivität um vier Prozent ab, die
Krebssterblichkeit um ein Prozent. Bemerkenswert ist auch, dass dieser
Nutzen sich über alle untersuchten Gruppen erstreckte, hebt Diener
hervor:Männer profitierten von 15 Minuten Bewegung täglich ebenso wie
Frauen, Jüngere wie Ältere, und Gesunde ebenso wie Kranke, Übergewichtige,
Raucher, Trinker oder Menschen mit einem erhöhten Risiko für Gefäßleiden.
Das Mindestmaß an Bewegung, das sich in dieser Studie als
gesundheitsfördernd erwiesen hat, ist nur etwa halb so groß, wie es
gegenwärtig etwa von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird. In
Taiwan könne man damit aber dennoch ein Sechstel aller Todesfälle
verzögern, errechneten die Wissenschaftler um Wen - ein Nutzen, der dem
eines erfolgreichen Nichtraucher-Programms für die gesamte Bevölkerung
entspricht. Auch wenn sich die in dem asiatischen Land gewonnen
Erkenntnisse vielleicht nicht in vollem Umfang auf deutsche Verhältnisse
übertragen lassen, sind sie doch ein großer Anreiz, den inneren
Schweinhund zu überwinden. Wer sich zum Neuen Jahr ein bisschen mehr
Bewegung vornimmt hat gute Chancen, Silvester noch ein paar Mal öfter
feiern zu können, so Diener.

Literatur
Wen CP, et. al. Minimum amount of physical activity for reduced mortality
and extended life expectancy:a prospective cohort study. Lancet 2011;
378:1244-53.

Fachlicher Kontakt bei Rückfragen
Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener
Deutsche Gesellschaft für Neurologie
Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Duisburg-Essen
Hufelandstr. 55, 45122 Essen
Tel.:0201-7232460
E-Mail:<hans.diener@uni-duisburg-essen.de>

Pressestellen
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Tel.:+49 (0)89-46148622
Fax:+49 (0)89-46148625
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Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
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Pressesprecher der DGN:Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Quelle: Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/news457610


ein Beitrag von:
Roland Bruzek

für:

Themenbezug
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